© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 04.05.2024 - 13:47 Uhr

DORMAGO

Pandemiefolgen: SPD will benachteiligte Grundschulkinder fördern

07.05.2021 / 10:14 Uhr — Medieninfo / bs

Zu der Gruppe derjenigen, die besonders unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, gehören auch die Kinder an den Dormagener Grundschulen. „Dabei sind oft nicht nur Defizite im schulischen Bereich entstanden“, erklärt Laurenz Tiegelkamp, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. „Viele Kinder zeigen auch aufgrund nicht ausreichender Bewegung und mangelnder sozialer Kontakte motorische und emotionale Defizite“, stellt Christiana Kemmerling, Sachkundige Bürgerin im Jugendhilfeausschuss, fest.

„Einen reinen Input von Lerninhalten - wie z. B. bei einem Nachhilfeunterricht - halten wir bei vielen Schüler:innen nicht für ausreichend zielführend und hilfreich“, so Tiegelkamp weiter. Deshalb schlägt die SPD-Fraktion vor, ein Pilotprojekt zu initiieren, das eine ganzheitliche Förderung von besonders betroffenen Grundschüler:innen vorsieht. Mit einem Sommerferien-Programm, welches Erlebnispädagogik, Natur- und Lernangebote beinhaltet, soll einer begrenzten Anzahl benachteiligter Sechs- bis Zehnjährigen die Möglichkeit eröffnet werden, in einer anderen Umgebung – wie zum Beispiel in einer Jugendherberge – einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Mit Hilfe des umfassenden Kontextes könnten damit vorhandene Defizite in den verschiedenen Bereichen ausgeglichen werden. Betreut werden sollen die jungen Teilnehmenden beim „Tapetenwechsel“ von geeignetem Personal und natürlich unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneauflagen.

Tiegelkamp schlägt vor, zur Finanzierung die Fördermöglichkeiten durch Bund und Land zu prüfen. „So sieht auch das zwei Milliarden Euro schwere Aktionsprogramm ‚Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche‘ der Bundesregierung die Förderung von Ferienfreizeiten und außerschulischen Angeboten explizit vor“, erklärt der Sozialdemokrat. „Hier könnte eine finanzielle Unterstützung des Pilotprojekts angefragt werden.“

Die SPD hat einen Antrag für die Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes gestellt, der in der kommenden Sitzung des Jugendhilfeausschusses behandelt werden soll. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sich mit dem komplexen Thema auseinanderzusetzten“, so Fraktionsvorsitzender Michael Dries. „Wir wollen erreichen, dass so ein Projekt quasi als Blaupause für die Zukunft dient, damit die ganzheitliche Förderung benachteiligter Kinder auf Dauer etabliert wird.“ Pressefotos